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Was ist eine Oberträgerbeute?

Dat isses !


reingeschautreingeschaut 

  1. Aufhängedrähte
  2. Blechdeckel
  3. Deckelauflageleisten (gegen Kondenswasserbildung)
  4. Dämmplatte
  5. Randabstandsleiste
  6. Oberträger
  7. Fluglöcher
  8. Bodenwindel mit Auszählfeldern
  9. Gitterboden
  10. Schraubösen

Die Oberträgerbeute (oder der Oberträgerbienenkasten) ist ein liegender Kasten zur Haltung von Bienenvölkern. Kenyan Top-Bar-Hive (Beute ist das imkerliche Fachwort für einen Bienenkasten, -korb oder jede andere Bienenwohnung, die vom Menschen hergestellt wurde.) Nach oben ist der Kasten offen, so dass eine Reihe von Oberträgern (daher die Bezeichnung Oberträgerbeute) aufgelegt werden können, an denen die Biene Ihre Waben anbauen.

 

Die Stirnseiten haben bei der Kenianischen Oberträgerbeute (Kenyan Top Bar Hive) die Form eines gleichschenkligen Trapezes, dass sich nach untern verjüngt. (Bei der verwandten Tansianischen Top Bar Hive (Tansian Top Bar Hive) sind die Seiten rechtwinkelig ausgeführt. (Dies hat auch mit der regionalen genetischen Veranlagung der Bienen zu tun, unterschiedlich stark an der Beuteninnenseite anzubauen.)

Synthese, aus 3 mach 1

Die Oberträgerbeute wurde meines Wissens nach an der kanadischen Guelph-Universität unter der Leitung des Bienenwissenschaftlers Gordon F. Townsend in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt. Sie wurde als sogenannte "angepasste Technologie" für die Entwicklungshilfe entwickelt. Daher ist leicht zu verstehen, warum sie sich zum einfachen Selbstbau anbietet und einfach gestaltet wurde. Sie war auch schon immer als Brückentechnologie zwischen afrikanischer Röhrenbeute und Magazin gedacht. Dabei sind die verschiedenen Beuten erkennbar, deren Konstruktionselemente in der Oberträgerbeute zusammengeführt wurden. Gemeinsam mit anderen Innovationen der angepassten Technologie ist, dass sie aus der Entwicklungshilfe als alternative Technik zurück in unsere Industriegesellschaft findet. Dies hat sie mit Lastenrädern wie dem Yuba Mundo oder Boda Boda und den sogenannten Schlüssellochbeeten gemeinsam.

Für weitere Hintergründe möchte ich aus der niederländischen Internetseite www.imkerpedia.nl zitieren:

In 1965 veröffentlichte Penelope Papadopolou [Anmerkung: griechische Entwicklungshelferin] über ihre erfolgreiche Einführung des griechischen Bienenkorbs [Anmerkung: auch mazedonisches Bienenkorb genannt] im heutigem Simbabwe. Im selben Jahr bauten Tredwell und Paterson einen auf dem griechischen Bienenkorb basierenden Bienenkasten mit schrägen Seitenwänden… Die später weltweit bekannt gewordene Kenya Top Bar (KTB) [Ergänzung: HIVE] ist ein Nachfolger von diesem Oberträgerkasten.


Die Funktion der beweglichen Waben an aufgelegten Deckelleisten oder Aststücken stammt aus der traditionellen griechischen oder makedonischen Beute (>>Vraski<<), die in verschiedenen Formen auf Kreta und dem griechischen Festland üblich war.

Die liegende Form und die typische Aufhängung gehen auf afrikanische Röhrenbeute (bark-hive) zurück.

Die Herstellung aus dünnen Brettern und die damit geraden und kantigen Formen, stammen vom Magazin.


Synthetischer BienenkastenSynthetischer Bienenkasten Im Prinzip ist die Oberträgerbeute nichts anders als ein riesiges (Kirchhainer) Begattungskästen.

Begattungsvölker an der Uni Bonn (ca. 1994).

Wie die Blumen...Wie die Blumen...

Oberträger mit Wabe aus einem Begattungskästchen. Wie bei der Oberträgerbeute werden nur Starterstreifen genutzt. Das Anbauen der Wabe und zur Seite wird allein durch die Form des Kästchens verhindert.


Wabe Begattungskästen.Wabe Begattungskästen.

Zum Vergleich eine (Honig) Wabe aus der Oberträgerbeute. 


Wabe an ObeträgerWabe an Obeträger

Erstellt am 2019-06-14

Stand vom 2023-10-05